Während die anderen Dieselfahrzeuge des DEV eine mechanische Kraftübertragung besitzen, hat die Lok V4 einen dieselelektrischen Antrieb.
Hierbei ist an den Dieselmotor ein Generator gekuppelt, mit dessen Strom dann der Fahrmotor gespeist wird. Die Leistungssteuerung erfolgt dabei auf elektrischem Wege. Im Gegensatz zum Ausland (insbesondere USA) ist diese Antriebsart in Deutschland bislang eher selten zum Einsatz gekommen, da die Bundesbahn als Hauptkunde der Fahrzeugindustrie der hydrodynamischen Kraftübertragung den Vorzug gab. Die Fortschritte in der Leistungselektronik haben die Attraktivität des dieselelektrischen Antriebs inzwischen aber deutlich erhöht, so dass dieser bei neueren Fahrzeugen mittlerweile häufiger zur Anwendung gelangt.
Zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung war die Lok V4 eine sehr fortschrittliche Konstruktion, die in der Folge jedoch bei Kleinbahnen nicht wieder aufgegriffen wurde. Der Grund dafür liegt sicherlich in der Großserienfertigung von Kleinlokomotiven mit mechanischer Kraftübertragung für die Bundesbahn, da aus diesen Serienprodukten preiswert entsprechende Fahrzeuge für Kleinbahnen abgeleitet werden konnten. Die Lok V4 blieb daher leider ein "exotisches" Einzelstück im Fahrzeugpark der deutschen Kleinbahnen.
Fahrzeug-Chronik:
- 1943 im November geliefert an Marine-Artillerie-Zeugamt, Borkum als Rangierlok Nr. 1 mit 900 mm Spurweite.
- 1947 an Borkumer Kleinbahn und Dampfschifffahrt GmbH, dort Lok "EMDEN"; Inbetriebnahme am 7.3.1951, Ausmusterung 1988.
- 1988 an den Deutschen Eisenbahn-Verein e.V., dort DEV V 4 "EMDEN".
- 1989 am 22. April nach Aufarbeitung und Umspurung auf 1000 mm durch Bw Bruchhausen-Vilsen erneut in Dienst gestellt.