Gleichzeitig schien man wohl auf den historischen Charakter des ehemaligen Bahnhofsgebäudes hinweisen zu wollen und machte von einem zuverlässigen Mittel Gebrauch: man installierte dort, wo einst ein Schild mit der Aufschrift "Club Mirabelle" auf die Nutzungsart der Vormieter hinwies, ein neues Schild, welches das Haus als das auszeichnet, was es einst auch war: als Bahnhof. Hierbei befasste man sich offenbar nicht lange mit historischen Details, sondern tat das, was man kurzerhand eben so tut, wenn man etwas "auf Alt machen" möchte. Man schreibt etwas drauf - und zwar in Frakturschrift! Das passt dann schon. Denn wo etwas alt ist, dort kann Fraktur ja wohl kein Fehler sein. Und für alle die trotz der verwendeten Schriftart und Farbgebung (weiß auf blauem Grund - Konzept "altes Straßenschild", auch immer gerne genommen) noch immer daran zweifeln, dass es sich um ein altes(!) Gebäude handelt, schreibt man es sicherheitshalber nochmal mit drauf: "Alter Bahnhof". Denn doppelt gemoppelt hält schließlich besser.

